Am Dienstag wurde im Schubertkino der Film 20 Days In Mariupol gezeigt, leider nur einmal¹. Durch Zufall habe ich davon erfahren. Weiterlesen
Gestern war ich im Schauspielhaus in Der Nebel von Dybern. Das Stück wurde in den 30er Jahren geschrieben, damals aber in Graz nicht aufgeführt, weil die Autorin, Maria Lazar, aus einer ursprünglich jüdischen Familie stammte. Jetzt ist es wiederentdeckt worden, und zwar parallel hier in Graz und in Wien.
Die Aufführung ist kurz, etwa anderthalb Stunden lang. Das war, glaube ich, die Dauer der antiken Tragödien, und mit antiken Tragödien hat das Stück eine große Ähnlichkeit. Aus einem Chor lösen sich einige Personen als Protagonistinnen und Protagonisten. Der Chor trägt das Stück. Weiterlesen
Dreimal Daten zur Klimakatastrophe mit Interpretationen: zur Wahrscheinlichkeit des Kippens des nordatlantischen Strömungssystems Amoc (und damit eines Zusammenbruchs des Golfstroms), zur Erhitzung der Erde im Jänner und in den 11 Monaten davor und zum Bedarf nach fossilen Energien bis 2100, wenn das business as usual weitergeht. Weiterlesen
Die EU-Wahlen stehen bevor. Von ihrem Ausgang hängt ein großer Teil der europäischen Klimapolitik ab—in den entscheidenden Jahren bis 2030. Die aktuellen Nachrichten lassen nichts Gutes erwarten. Die EU passt sich schon an die Forderungen von populistischen Parteinen und Wirtschaftsliberalen an. Kampagnen von Landwirt:innen sind gerade um vieles wirkungsvoller als die Klimabewegung—auch, weil gemeinsame EU-Politik zu einem großen Teil Agrarpolitik ist (guter Artikel dazu in der New York Times). Der geopolitische Hintergrund wird immer düsterer. Die Ukraine ist jetzt vor allem auf die EU angewiesen—die Folgen werden die politischen Diskussionen in der EU und den Wahlkampf bestimmen. Noch mehr als nach der Invasion vom Februar 2022 droht die Geopolitik die Klimapolitik zu dominieren. Weiterlesen
Am Samstag habe ich an der Demo Demokratie verteidigen! teilgenommen—als Ordner, um etwas mehr zu tun als nur mitzugehen. Unsere Galerie hat den Aufruf zur Demo unterstützt. Weiterlesen
Ich bin noch immer dabei, Dale Jamiesons Reason in a Dark Time (Jamieson 2014) zu lesen – mit der Frage, warum das Handeln gegen die Klimakatastrophe bisher so erfolglos war. Hier eine Überlegung, die z.T. durch Jamiesons Buch motiviert ist und sich auf die besondere Rolle der Wissenschaft in Bezug auf die Klimakatastrophe bezieht. Ein weiterer Ausgangspunkt ist der, kurze aber wichtige Aufsatz A new paradigm for climate change (Anderson and Bows 2012), in dem Anderson und Bow von den seltenen Gelegenheiten in der Geschichte sprechen, „bei denen etabliertes Wissen durch neue Denkweisen und Erkenntnisse abgelöst wird“1. Sie forderten schon 2012, dass Wissenschaftler:innen über die traditionellen Grenzen ihrer Fachgebiete hinausdenken, deren Verflechtung mit der Politik ernst nehmen und die Politik, die die—z.B. durch ihre Orientierung am Wachstum—die Katastrophe weiter verschärft, mutig kritisieren.2 Weiterlesen
Durch ein Interview mit Jonathan Franzen (Franzen 2023) bin ich auf Dale Jamieson und sein Buch Reason in a Dark Time (Jamieson 2014) gestoßen.
Der Untertitel des Buchs ist: Why the Struggle Against Climate Change Failed—and What It Means for Our Future.
Fasziniert habe ich bisher den Beginn und die beiden Schlusskapitel gelesen. Als eine Art Zwischenergebnis und Voraussetzung für die weitere Lektüre versuche ich zu formulieren, was seine Position ausmacht—wobei ich die Kapitel, in denen er die Klimapolitik bis 2014 (das Erscheinungsjahr des Buchs) analysiert, noch nicht gelesen habe. Es hängt mit Jamiesons analytischer Methode zusammen, dass sich seine Position nicht in wenigen Sätzen zusammenfassen lässt.
Am 6. November machte die Kleine Zeitung mit einen „Hingucker“ auf: Der „Energie-Experte“ Karl Rose erklärte die Pariser Klimaziele für unerreichbar. Rose setzte noch eins drauf: Die Energiewende werde jeden Bürger „20% seines Vermögens“ kosten (Sittinger, 2023a). Drei Wochen vor der Klimakonferenz COP28 hatte die Kleine eine kleine Sensation. Ernst Sittinger, der Autor des Artikels, freute sich über die öffentliche Erregung (Sittinger, 2023b).
Die Kleine Zeitung zitiert Rose als Universitätsprofessor. Dabei beruft sich Rose in diesem Artikel nicht auf Forschungen, wohl aber auf seine Erfahrungen „in der Ölindustrie”. Im Artikel wird auch erwähnt, dass er Aufsichtsratsvorsitzender der Energie Steiermark ist. Hier spreche er aber – vor dem „Ennstaler Kreis“ der ÖVP – als Privatperson.
Inhalt
Am Samstag war ich—zu kurz— beim internen BarCamp des Studiengangs Content Strategy. Auf einer der beiden Sessions, an denen ich teilgenommen habe, ging es um AI. Die Studierende, die auf der Session präsentierte, sprach darüber, wie man als Designerin oder Designer mit AI-Tools seinen eigenen Arbeitsprozess so verkürzen kann, dass man deutlich profitabler arbeitet. Ich habe das so verstanden: Man kann Kunden Dinge anbieten, für die sie nicht bereit sind viel Geld zu zahlen, z.B. eine Logo-Entwicklung oder Mock-Ups von Designs. Die Qualität—das kam in der Präsentation gut heraus – ist sicher schlechter als die eines nicht generierten Designs. Aber vielen Kunden reicht diese Qualität aus. Weiterlesen
Am Montagabend fand die erste öffentliche Veranstaltung des neuen FH-Lehrgangs Nachhaltigkeitskommunikation und Klimajournalismus statt. Bei der Feier danach hat sich eine kleine Gruppe lange mit Torsten Schäfer unterhalten. Er hat viel über journalistische Projekte erzählt, die mit der Erforschung von Tieren und Biotopen zu tun haben. Auf dem Weg in Richtung Bahnhof nach der Feier hat Torsten dann auch Themen wie Deep ecology und Deep adaptation angesprochen.
Als ich allein war, ging mir der Satz „Es geht ums Leben!“ durch den Kopf. Weiterlesen