Ich habe schon öfter den Satz zitiert, dass Journalisten die Historiker des Augenblicks sind. Ich habe ihn zuerst bei Mercedes Bunz gelesen—leider weiss ich nicht mehr wo. Jetzt bin ich durch einen Tweet Wofgang Blaus darauf gekommen, dass dieser Satz von Albert Camus stammt. Allerdings ist die Formulierung bei Camus offenbar etwas anders. Camus schreibt im Combat (Camus, 2014, S. 119):

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Nach Grünen-Parteitag: Noch nichts gewonnen by tagesschau (tagesschau.de)
Die Grünen haben ihrer angeschlagenen Kanzlerkandidatin den Rücken gestärkt und ein Wahlprogramm für alle verabschiedet. Gewonnen ist damit aber nichts. Baerbock und Co müssen beweisen, dass sie es besser können als zuletzt. Von Sabine Henkel.

Ich lese

„wer … in den Vorstand Deutschland will, darf sich nicht nur auf den Klimaschutz fokussieren“

von @SabineHenkel und frage mich, ob es 1940 auch sinnvoll war, sich nicht nur auf den Krieg gegen die Nazis zu fokussieren.

Man muss von Journalismus vor allem erwarten, dass er Zeitgeschichte darstellt. Und das Ende des Holozän ist Geschichte, wenn irgendwas Geschichte ist.

Zündkerze für Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor (DER STANDARD)
Der Vorstoß von Verkehrsministerin Gewessler heizt einen Strukturwandel an, der wohlorchestriert sein will

Leider typische Argumentationen zur Verschleppung des Ausstiegs aus den fossilen Brennstoffen: Nicht Klimadaten, CO2-Budget, Gesundheit und schnelle Lösungen sind die Ausgangspunkte, sondern Bestandssicherung für die Powers that be.

Gletscherbruch in Nordindien: Bis zu 150 Tote befürchtet (ORF.at)
Im Norden Indiens werden nach einer Sturzflut mindestens 150 Menschen vermisst. Ein riesiger Gletscher war zuvor von einem Berg abgebrochen und in einen Fluss gefallen. Der Unfall ereignete sich nach Angaben von SN Pradhan, dem Vorsitzenden des indischen Katastrophenschutzes, am Sonntag in der Gegend um Joshimath im nordindischen Bundesstaat Uttarakhand.

Der @ORF bekommt es (wie @derStandardat) angesichts des Gletscherbruchs in Indien wieder einmal hin, die Klimakrise zu nicht zu erwähnen—anders übrigens als die @tagesschau. c/ @ManuelGrebe.

Bemerkenswert, wie hier der „Klimajournalist“ @Axel_Bojanowski offenbart, wie er Wissenschaft und seinen Beruf versteht.

Suzanne Simard
Suzanne Simard, Bildquelle: Wikimedia Commons

Ich habe gestern den letzten Wochenendpodcast der New York Times gehört, einer Reportage über die Forschungen Suzanne Simards über Wälder und Bäume. Der Podcast ist die Audioversion eines Artikels von Ferris Jabr (Twitter: (@ferrisjabr). Jabr, der gerade ein Buch über die Koevolution von Erde und Leben schreibt, berichtet über Simards Leben, über ihre Publikationen, über die Wirkung ihrer Arbeiten und die Kritik an ihnen. Sein Artikel ist gut belegt. Er ist ein Best Practice-Beispiel für Wissenschaftsjounalismus in der Zeit des ökologischen Zusammenbruchs—auch wenn die Zerstörung der Ökosysteme, von denen er berichtet, nicht sein Hauptthema ist.

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