Cover The Brutalist

Am letzten Wochenende habe ich The Brutalist gesehen. Der Film hat mich vom Beginn – der Ankunft des Helden in New York – bis zum Ende – der Ehrung des inzwischen berühmten und todkranken Architekten László Tóth in Venedig – fasziniert.

Einige Elemente dieser Geschichte haben mich an die Familiengeschichte einer tschechischen Freundin erinnert, deren Eltern die Naziherrschaft in Theresienstadt und im Maquis bei den französischen Partisanen überlebten, sich dann in Prag wiedertrafen und 1968 nach Deutschland emigrierten. Das Familienfoto Tóths, dass in der Pause zwischen dem ersten und zweiten Teil des Films gezeigt wurde, ähnelte einem Foto in der Küche meiner Freundin. Die Widersprüchlichkeit der Person Tóths und die – oft grausame – Absurdität der Situationen, in die er im Lauf des Films gerät, sind Reflexe der Erniedrigung und Ermordung der Juden, die den erst am Ende benannten Hintergrund des Films bildet.

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Ich habe ein paar Tage fast stündlich auf News-Seiten nachgesehen, wie es um die Koalitionsgespräche in Österreich steht. Ich war, wie fast alle in meinem Umfeld, erleichtert, als das Aus für Schwarzblau endlich feststand. Wieder einmal hat Österreich knapp vor dem Abgrund eine Kurve genommen – ähnlich wie beim Sieg van der Bellens über Hofer. Mit Kickls Scheitern hat der für Demokratie und Klimaschutz gefährlichste evil actor in Österreich an Einfluss verloren.

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Mein Lektüretag hat angenehm begonnen – mit Armin Thurnhers Falter-Kolumne. Ich habe gelernt, dass „Turnerinnen und Turner“ nicht dasselbe ist, wie „Turnende“. Ich teile alle Wünsche Thurnhers. Ich würde einen Akzent anders setzen: Der digitale Überwachungskapitalismus und die Klimakatastrophe gehören für mich näher zusammen. Die Digitalisierung durch Monopole ist ein Aspekt der Akkumulation des Kapitals, die die Ressourcen der Erde erschöpft.