Auf dem Rückweg von der 50-Jahrfeier meines Abitur-Jahrgangs vor einer Woche habe ich in München Station gemacht und am Montag die Foto-Ausstellung Civilization in der Kunsthalle besucht. Mir gingen noch die Gespräche mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern durch den Kopf. Fast alle von ihnen hatte ich 50 Jahre nicht mehr gesehen. Am Sonntagmorgen haben einige von uns noch zusammen in eine Hotel gefrühstückt. Es war uns, glaube ich, allen klar, dass die Generation, die jetzt 20 ist, vor Krisen steht, die der laufend wachsende Wohlstand, die materielle Sicherheit und auch die Realititätsverdrängung unserer Generation zu einem großen Teil verursacht hat.
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Gestern ist es mir endlich gelungen, meinen Facebook-Account zum Löschen vorzumerken. Es dauert noch vier Wochen, dann wird er endgültig verschwinden. Dass Meta die Daten von allen seinen Servern löscht, nehme ich nicht an.
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Am letzten Wochenende habe ich The Brutalist gesehen. Der Film hat mich vom Beginn – der Ankunft des Helden in New York – bis zum Ende – der Ehrung des inzwischen berühmten und todkranken Architekten László Tóth in Venedig – fasziniert.
Einige Elemente dieser Geschichte haben mich an die Familiengeschichte einer tschechischen Freundin erinnert, deren Eltern die Naziherrschaft in Theresienstadt und im Maquis bei den französischen Partisanen überlebten, sich dann in Prag wiedertrafen und 1968 nach Deutschland emigrierten. Das Familienfoto Tóths, dass in der Pause zwischen dem ersten und zweiten Teil des Films gezeigt wurde, ähnelte einem Foto in der Küche meiner Freundin. Die Widersprüchlichkeit der Person Tóths und die – oft grausame – Absurdität der Situationen, in die er im Lauf des Films gerät, sind Reflexe der Erniedrigung und Ermordung der Juden, die den erst am Ende benannten Hintergrund des Films bildet.
Continue readingIch habe ein paar Tage fast stündlich auf News-Seiten nachgesehen, wie es um die Koalitionsgespräche in Österreich steht. Ich war, wie fast alle in meinem Umfeld, erleichtert, als das Aus für Schwarzblau endlich feststand. Wieder einmal hat Österreich knapp vor dem Abgrund eine Kurve genommen – ähnlich wie beim Sieg van der Bellens über Hofer. Mit Kickls Scheitern hat der für Demokratie und Klimaschutz gefährlichste evil actor in Österreich an Einfluss verloren.
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